Gegen alle Regeln
Eswar eine verblüffende Liebeserklärung: „I fell in love“, sagte US-Präsident Donald Trump im September 2018 über Nordkoreas Diktator Kim Jong-un. Besser als in diesen vier Worten lässt sich kaum fassen, was es mit der Versuchung mancher Staatenlenker auf sich hat, etablierte Regelwerke mit Nonchalance und Kalkül beiseitezuschieben. Schließlich ist Kim ein Außenseiter in der internationalen Gemeinschaft. Er verfolgt ein verbotenes Atomwaffenprogramm, lässt sein Volk dafür hungern und verletzt selbst internationale Regeln auf brandgefährliche Weise. Offenbar war er damit der ideale Partner für Trump, um im Juni 2018 jene sensationelle Show-Begegnung in Singapur zu veranstalten, die weltweit Erstaunen und Entsetzen erregte, wie die ARTE-Dokureihe „America First – Bilanz einer Amtszeit“ aufzeigt. Drei Jahre danach sind Nordkoreas Elend und sein Atomwaffenprogramm unverändert. Und statt die USA wirklich nach vorn zu führen, hat Trump…